Was ist Excellence?
(Business-) Excellence wurde als Begriff zu Beginn der 1990er Jahre etabliert und beschreibt die konsequente Nutzung angemessener Planungs-, Steuerungs-, Kontroll- und Führungsinstrumente, um qualitativ höchsten Ansprüchen gerecht zu werden. Ein ganz wesentlicher Aspekte von Excellence ist der ganzheitliche Ansatz bei der Betrachtung von Unternehmen, Organisationen bzw. Systemen; alle relevanten Aspekte, alle berechtigten Interessengruppen (Stakeholder) und deren Erwartungshaltungen müssen berücksichtigt werden. Die Optimierung eines oder auch mehrerer Teilprozessschritte, die Fokussierung nur auf eine oder einige wenige Interessengruppen können nicht zu Excellence führen, wenn sich andere Bereiche der Organisation, des Unternehmens, des Systems oder des Prozesses in einem unvorteilhaften und verbesserungsfähigen Zustand befinden.
Das EFQM-Modell ist ein weltweit anerkannter Handlungsrahmen, der Organisationen dabei unterstützt, Veränderungen zu steuern und ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern, um sich dadurch konsequent und nachhaltig immer weiter auf der Excellence-Skala nach oben zu entwickeln. Im Laufe der Jahre durchlief das im Jahr 1991 erstmals vorgestellte Modell eine Reihe von Verbesserungszyklen. Dadurch wurde sichergestellt, dass das Modell nicht nur relevant bleibt, sondern weiterhin maßgeblich die Managementagenda einer jeden Organisation bestimmt, die eine nachhaltige Zukunft anstrebt.
Während sich Inhalt und Form des EFQM Modells im Laufe der Zeit änderten, sind die ihm zugrunde liegenden Grundsätze die gleichen geblieben. Unabhängig von der Größe einer Organisation oder davon, ob sie dem staatlichen, privatwirtschaftlichen oder Dritten Sektor angehört, sind die Grundsätze heute genauso wichtig wie in der Vergangenheit. Daher hebt auch die aktuelle Ausgabe des EFQM Modells die Bedeutung der folgenden Aspekte hervor:
- Vorrang des Kunden und dessen Bedürfnissen vor anderen Zielen;
- Notwendigkeit eines langfristigen, auf die Interessengruppen gerichteten Blickwinkels;
- Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen dem, was die Organisation tut, wie sie es tut und was sie infolge dieser Handlungen erreicht.
Durch den Einsatz des EFQM Modells erhalten die Nutzer eine holistische Perspektive auf die Organisation als Ganzes. Sie gewinnen die Erkenntnis, dass eine Organisation ein komplexes System ist. Die Organisation sollte demgemäß nicht linear und mechanistisch gedacht, sondern als komplexes, wandlungsfähiges System aus voneinander abhängigen Menschen in einer dynamischen Welt verstanden werden.
Jede Organisation, die das EFQM Modell nutzt,
- versteht, dass sie Teil eines größeren, komplexen Ecosystems ist; ein Spielfeld, in dem bekannte und fremde Mitwirkende zum Fortschritt beitragen oder diesen behindern. Es ist daher im Interesse der Organisation, sich in dieses Ecosystem aktiv einzubringen und so die Chancen zu erhöhen, von Anderen zu lernen und zu wachsen;
- ergreift die Gelegenheit, um Vorbild in ihrem Einflussbereich zu werden, andere durch ihr Handeln zu inspirieren und zu zeigen, was man zum Wohle Aller und für sich selbst erreichen kann;
- versteht, dass Veränderung sie in zunehmendem Tempo und Umfang treffen wird, und dass sie darauf aktiv zugeht, Anforderungen vorhersieht und darauf angemessen reagiert. Sie sichert die ausgewogene Verbindung aus dem Management des Heute und der Gestaltung für das Morgen
Die Struktur des EFQM-Modells ist auf der kraftvollen Logik folgender drei Fragen aufgebaut:
→ Warum
existiert die Organisation? Welchen Zweck erfüllt sie? Warum verfolgt sie genau die aktuell bestehende Strategie? (Die Ausrichtung)
→ Wie
beabsichtigt sie, ihren Zweck zu erreichen und ihre Strategie umzusetzen? (Die Realisierung)
→ Was
hat sie bisher erreicht? Was will sie künftig erreichen? (Die Ergebnisse)
Das Grundprinzip (der „Rote Faden“) des EFQM Modells ist die Verknüpfung von Zweck, Vision und Strategie einer Organisation und wie sie dadurch für die von ihr als wichtig erkannten Interessengruppen nachhaltigen Nutzen schafft und herausragende Ergebnisse erzielt.